011 - Sanatorium der Toten by Larry Brent

011 - Sanatorium der Toten by Larry Brent

Autor:Larry Brent [Larry Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


An diesem Vormittag kam Larry Brent nicht zur Ruhe.

Er wollte einige Dinge klären, und es erschien ihm wichtig, mit dem Polizeichef von Niort ein vertrauliches Gespräch zu führen. Auf diese Weise erfuhr er auch einiges über den Stand von Dingen, die ihn mit einem Male zu interessieren begannen.

Da war zunächst die Sache mit dem Ex-Kommissar Chagan. Der Beamte, der seit elf Monaten pensioniert war, wurde seit dem vergangenen Abend vermißt. Polizeistreifen suchten die Wiesen und Wälder ab. Larry blätterte die dünne Akte durch. Man hatte die alte Louise vor einer halben Stunde vernommen. Ihre Aussage war interessant. Sie hatte Chagan offensichtlich zuletzt gesehen. In der Nähe der unheilbringenden Ruine, wie sie sich ausgedrückt hatte…

»Das Grundstück wird von uns untersucht, aber es ist kaum anzunehmen, daß wir dort etwas Nennenswertes finden«, sagte Polizeichef Sallan auf eine diesbezügliche Bemerkung. »Es bleibt natürlich abzuwarten, wie das Untersuchungsergebnis ausfallen wird. Hoffentlich ist er nicht in die Sümpfe geraten, doch das kann ich mir kaum denken, er kannte die Gegend wie kein zweiter. Er trieb sich in den letzten Monaten ständig dort herum. Er war besessen von dem Gedanken, doch noch auf eine Spur zu stoßen. Kurz vor seiner Pensionierung verschwand in dem Sumpfgebiet Poitevin ein Mädchen spurlos.«

»Ja, ich weiß.«

Larry warf noch einen letzten Blick auf eine Fotografie Chagans und klappte den Aktendeckel dann zu. »Welche Dinge beschäftigen Sie im Augenblick noch?«

Larry hatte sich als Agent der PSA ausgewiesen. Das war etwas, was er nur in Ausnahmefällen tun durfte. Dies hier war einer. Und wie zu erwarten gewesen war, hatte der Polizeichef von Niort nichts über die PSA gewußt. Nur wenige waren eingeweiht. In Frankreich vielleicht vier oder fünf Personen. Der Beamte hatte mit seiner vorgesetzten Dienststelle telefoniert, und die wiederum hatte in Paris nachgefragt. Vom Innenministerium schließlich war der entscheidende Hinweis gekommen, der Larry Brent in diesem Ort Tür und Tor öffnete.

»Eine Kleinigkeit, Monsieur Brent«, meinte Sallan, während er ein paar Aktendeckel, die auf seinem Schreibtisch lagen, flüchtig überlas. »Das interessiert Sie wohl kaum.«

»So etwas kann man vorher niemals wissen.«

»Nun, hier wird ein Pärchen gesucht. Roger Pelier und Isabell Labrede. Die beiden kommen aus St.-Jean-d’Angely, sind verlobt und seit vier Tagen mit den Fahrrädern unterwegs. Sie haben sich gestern zur Mittagszeit zum letzten Male aus Niort gemeldet. Unsere Nachforschungen haben ergeben, daß sich die beiden hier wirklich aufgehalten haben. Sie wollten nach Coulon weiter und sich von dort wieder melden. Die Eltern der beiden sind ratlos, sie machen sich Sorgen. Um ehrlich zu sein: ich messe dieser Sache noch keine besondere Bedeutung bei. Vielleicht haben sie vergessen, sich zu melden, man weiß ja, wie junge Menschen heute sind. Wahrscheinlich haben die beiden irgendwo einen Campingplatz gefunden und turteln in den Tag hinein. Vielleicht melden sie sich heute abend aus Coulon, wer weiß. Hier sind zwei Funkbilder, Monsieur Brent.« Der Polizeichef reichte die beiden Fotografien über den Tisch.

Larry warf einen Blick auf das Bild von Roger Pelier. Er war dreißig Jahre alt, sportlich, ein sympathischer Typ mit dunklen, warmen Augen. Das Bild seiner Freundin musterte er länger.



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